
Seit ungefähr einem Jahr bin ich in der Coaching Bubble unterwegs. Gerade im Business Coaching hat sich ein Leitsatz festgesetzt „Nichts triggert Dich und Deine Schattenthemen so sehr, wie Dein eigenes Business!“. Diesen Satz kann ich absolut unterschreiben, dies ist oftmals der Fall.
Ich sehe da aber unglaubliche Parallelen zu einer anderen lebensverändernden Situation, die ich vor ziemlich genau neun Jahren erlebt habe. Ich bin Mutter geworden. Der erste Mal.
Vielleicht gehst Du mit, mit der Aussage „Niemand hat mir gesagt, wie hart es ist, eine Mutter zu sein und nichts bereitet dich darauf vor, was dich erwartet, wenn du mit deinem Baby nach Hause kommst.“ Stimmst Du mir zu?
Bereits in der Schwangerschaft sah ich mich mit Herausforderungen konfrontiert, die ich so in dieser Form nicht kannte. Oder sagen wir es anders, Herausforderungen, die ich kannte, die ich aber zum ersten Mal völlig anders wahrgenommen habe und die meine tiefsten Schattenthemen getriggert haben, wie ich es vorher nicht für möglich gehalten habe. Wenn Du nicht weißt, was ich mit Schattenthemen meine, gebe ich Dir hier ein paar Beispiele:
Unsere Schattenthemen sind uns manchmal bewusst, oft aber auch unbewusst. Unser Unterbewusstsein bestimmt 95% unserer Handlungen. Würden wir jetzt also versuchen auf der Verstandesebene (5%) diese Themen anzugehen, werden wir nicht tief genug kommen, um die wirklich schmerzhaften Limitierungen in uns aufzulösen.
Unser Unterbewusstsein ist wie eine Zwiebel. Es hat viele viele Schichten bis wir zum Kern vordringen. Was bedeutet das? In manchen Situationen fällt es uns vielleicht schon leicht Grenzen zu setzen, aber dann gibt es auch die Momente, in denen Du über Deine Grenzen gehst, weil es sich vielleicht „nicht sicher anfühlt“ bei Dir und Deiner Entscheidung zu bleiben, wo vielleicht Ängste hochkommen, die Du nicht Händeln kannst und deshalb Deine Meinung änderst.
Innere Verletzungen und belastende Erfahrungen aus unserer Kindheit, aber auch Überzeugungen und Muster, die wir von unserer Mutter und den Generationen davor übernommen haben, halten uns in unseren immer gleichen Handlungen gefangen, wenn diese Wunden nicht heilen können. Wenn wir also nicht hinschauen oder die Verletzung so subtil wirkt, dass wir sie allein nicht erkennen, bleiben wir immer wieder am gleichen Punkt stehen. Mütter kämpfen oftmals mit Angst, Schuld, limitierenden Mustern und tiefen Schmerzen der „Mother Wound“. Dies kann sich manifestieren in Verhaltensmustern wie beispielsweise, ständiges Vergleichen mit anderen Frauen/Müttern, Konkurrenzgefühle, Selbst-Sabotage Strategien und Mindfuck, emotionale Verantwortung, Dominanz und unnachgiebige Strenge gegenüber einem selbst und gegenüber anderen.
Warum ist es aber so wichtig, dass wir diesen Kreislauf erkennen und versuchen zu heilen?
Im Business wirst Du im schlimmsten Fall scheitern und weiterhin in Deiner Lower Self Energie leben.
Wenn Du aber als Mutter nicht den Weg der Heilung nimmst, hat das direkte Auswirkungen auf Dich und Deine Kinder.
Kommt ein Kind auf diese Welt ist es bis zum 3. Lebensjahr davon überzeugt, es ist genau richtig, so wie es ist. Danach lernt es bis ca. zum 7. Lebensjahr sich anzupassend, um die Liebe der Mutter zu verdienen. Dies bedeutet aber auch, dass die unbewussten Überzeugungen der Mutter übernommen werden und das eigene Potential gedämpft wird.
Wir könnten jetzt alle Ratgeber dieser Welt lesen, alle Ratschläge annehmen, die uns liebend gern erteilt werden. Fakt ist aber, es gibt keine One-Size-Fits-All Lösung. Wir sind alle einzigartig und mit unserer ganz eigenen Geschichte auf dieser Welt.
Ich habe vor neun Jahren angefangen mich mit mir und meiner Geschichte auseinanderzusetzen. Ich habe mir meine schlimmsten Wunden angesehen und heile, was heilen darf. Es ist ein fortwährender Prozess und ich ent-wickle mich, Zwiebelschicht für Zweibelschicht.
Ich bin noch nicht fertig mit meiner Entwicklung, aber ich kenne den Weg, der mich voranbringt.
Dieses Jahr habe ich mich intensiver mit den Charts meiner Kinder nach dem Human Design auseinandergesetzt. Es hilft mir meine Kinder besser zu verstehen und auch, warum mich manche Situationen besonders triggern. Es hilft mir aber nicht, die Themen aufzulösen. Dies ist ein Prozess, den ich mit verschiedenen Tools begleite. Mein Chart zeigt mir meine offenen Center, in denen sich gerne unsere Schattenthemen zeigen, aber die Arbeit übernimmt nicht Human Design für mich. Ich muss in die Handlung kommen, Action Steps folgen lassen.
Mutter sein, ist für mich ein Geschenk. Ohne diese Aufgabe wäre ich wohl nie so tief zu meinem Kern vorgedrungen. Mit all seinen Tränen, Schmerzen, Ängsten, aber auch Liebe, Erfüllung und Leichtigkeit.
In tiefer Dankbarkeit.
Manon